Namibia – Pretty in Pink

Langsam versinkt die Sonne hinter kargen Hügeln. Das warme Abendlicht verleiht der Wüstenlandschaft im Namib-Naukluft-Park ein magisches Flair, das fast schon unnatürlich erscheint. Hier, wo die Wüste mit den höchsten Dünen der Welt ihren Anfang nimmt, ist alles rosa. Ein mädchenhaftes, romantisches, fast schon kitschig anmutendes Rosé, das sogar nicht zu diesem trockenen, dürren Land zu passen scheint.

Wir stehen auf einer kleinen Anhöhe, einen – wie kann es anders sein – pink Gin Tonic – in der Hand. Ein warmer Wind streichelt die Haut. Es ist absolut still, nur ein leichtes Rascheln der Gräser und der eigene Atem sind zu hören. Ein magischer Moment in der ältesten Wüste unserer Erde. Schon die Zufahrt zur Desert Grace Lodge verspricht eine außergewöhnliche Unterkunft. Von der C19 geht es plötzlich auf eine holprige Piste, ein gewundener Weg führt durch Dornengestrüpp und trockene Bäumen ins Nirgendwo. Und plötzlich ein (rosa) Schild. „Cold Drinks await you“ ist da zu lesen. Neugierig stellen wir unseren Pick-up ab und folgen dem Hinweis auf eine kleine Anhöhe. Und dort steht – ein großer, pinkfarbener Kühlschrank. „Please help yourself“ lässt uns diesen öffnen und köstlich kaltes Wasser entnehmen. Dieses genießt man dann stilgetreu auf (natürlich) rosafarbenen Stühlen. Mitten im Nirgendwo. Die Ouvertüre lässt auf eine besondere Unterkunft hoffen und wir werden nicht enttäuscht. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich eine Ansammlung niedriger Gebäude auf. Die Lodge scheint eins zu sein mit der umliegenden Landschaft, fügt sich nahtlos in die Natur ein.
Auch hier wird der Rosèton, der jeden Abend das Land verzaubert, im Ambiente widergespiegelt. Die Staff hat pinkfarbene Shirts an, kleine rosafarbene Accessoires frischen die Erdfarben auf. Originalität trifft auf ökologisches Feingefühl, Luxus paart sich mit Authentizität.Das Desert Grace wurde aus Wüstensand erbaut und vielleicht ist es gerade dieser Zauber, mit dem der genetische Code der uralten Namib auf ein nach höchsten Ansprüchen konzipiertes Domizil übertragen wurde. Vielleicht ist es auch die Nachbarschaft zur Namib Wüste mit ihren 380 Meter hohen Sanddünen. Vielleicht der Nervenkitzel im Angesicht eines künstlerisch wertvollen Todes im Dead Vlei.

Aber ganz gewiss wird es Abend für Abend der Logenplatz in the middle of nowhere sein. Mit einem pink Gin Tonic oder einem Lillet Wild Berry, beim Sundowner zu dem überwältigenden Blick in das glühende Land. Hier, mitten im Namib-Naukluft-Park, unweit des Sossusvlei, lohnt sich der Abstecher zu dieser außergewöhnlichen und besonderen Lodge.